Alles Nerds hier, oder was? Carolin Oeynhausen und Franziska Schelleis – die beiden Neuen bei BusinessCode berichten über Frauen in der IT.
„Ich bin heute den ersten Tag bei BusinessCode“ erklärt die 20-jährige Franziska Schelleis, die im letzten Semester ihres Bachelorstudiums an der Uni Bonn ist. Die Bachelorarbeit steht im nächsten Semester an. Neben ihr steht Carolin Oeynhausen, Studentin in Schweinfurt, allerdings im Fach Robotik. Zusammen strahlen die zwei jungen Damen im Team Interesse, Wissen und Neugierde aus. Lust auf neue technische Dinge, Lust darauf, einfach mal etwas auszuprobieren, Dinge neu zu denken und zu entwickeln. Und so auch bei dem anstehenden Videodreh für die geplante Recruitingkampagne mitzumachen.
Die Newcomerin Franziska erzählt dann vor der Kamera auch sogleich, dass sich bei ihr im Semester max. 15-20 % weibliche Studierende befinden. Viel zu wenig, denn IT bietet Freiräume für die persönliche Entfaltung, für Neugestaltungen und komplexes Denken. Einfach machen, versuchen, Dinge durch eine abstrakte Herangehensweise zu lösen und sich nicht nur auf bereits ausgetretenen Pfaden zu bewegen.
IT – komplexes Denken gefragt
Wer hätte das gedacht! IT ist also mehr als nur den binären Zahlenraum zu beherrschen, die Gestaltung einer Zahlenfolge mit den Ziffern 0 und 1.
„Ja, ganz anders,“ betont Carolin Oeynhausen, die in ihrem Studienfach Robotik sogar die einzige weibliche Studierende ist. „Carolin allein zu Haus!“ Warum ist das so? Vielleicht, weil es bereits im 2. Studiensemester, indem Carolin ist, technisch wird, Physik und Mechanik den Stundenplan dominieren? Hier ist noch viel zu tun, damit Mädchen während ihrer Schullaufbahn stärker für technische Fächer und Studiengänge begeistert werden.
Carolin berichtet von ihrem Abitur auf einem Mädchengymnasium und von ihren Mitabiturientinnen, die sich überwiegend für einen Weg in Richtung Sozial- und Geisteswissenschaften entschieden haben. Ganz anders Carolin, die sich sicher ist, in der Robotik gut aufgehoben zu sein. Sie steht mit beiden Beinen im Leben, hat Spaß am Videodreh, den KollegenInnen bei BusinessCode und ihrem Arbeitsumfeld sowie den internationalen Projekten, in denen sie mitarbeitet.
Weibliche Studierende in der IT noch in der Unterzahl
Warum sind die zwei Mitarbeiterinnen bei BusinessCode augenscheinlich immer noch die Ausnahme und in einer deutlichen Unterzahl im Studium der Informatik an Hochschulen und Universitäten? Eine klare Antwort auf die Frage hat auch Martin Bernemann, Geschäftsführer bei BusinessCode, nicht. Seine Tochter hat in Bonn mit dem IT-Studium begonnen, es aber schnell wieder abgebrochen, trotz des persönlichen Supports. „Nur IT Nerds, zu wenig Kommunikation, kaum Integration“, erinnert sich der Vater an die Gründe. Schade, denn Kommunikation, Teamarbeit und Austausch von Ideen sind zentraler Bestandteil der Arbeit in einem IT-Beruf und bei BusinessCode.
BusinessCode setzt auf gemischt geschlechtliche Teams
Noch sind Franziska und Carolin die Ausnahme. Aber BusinessCode arbeitet daran, dies zu ändern. „Wir setzen auf weibliche Verstärkung für unsere Firma, möchten gerne noch mehr Frauen ins Team holen. Aktuell sind es noch fünf Weitere. Gemischte Teams sind zum Vorteil für alle“, betonen die Verantwortlichen und setzen deshalb auf aktive Kommunikation und eine gezielte Recruitingkampagne u. a. mit den beiden jungen Damen!
Was ist grundlegend zu tun? Bei BusinessCode setzt man darauf, Spaß an der IT zu vermitteln, Praktika anzubieten und junge Frauen bereits an den weiterführenden Schulen für die IT zu begeistern. Dabei soll vermittelt werden, dass IT mehr ist als hacken und eine Tätigkeit in dieser Branche zukunftsorientiert ist und vielfältige Möglichkeiten bietet.
Was können wir tun?
Die IT und insbesondere die Programmierung geht auf die bahnbrechenden Überlegungen von Ada Lovelace aus dem frühen 19. Jahrhundert zurück. Es ist Zeit, dass die IT und die Naturwissenschaften wieder attraktiver für Frauen werden und diese Bereiche von Frauen als aussichtsreiches und erfolgversprechendes Betätigungsfeld wahrgenommen werden. Die Frage an die Gesellschaft und die Branche ist: Was müssen wir tun, um diesen Prozess zu beschleunigen?
Bildunterschrift: Carolin Oeynhausen und Franziska Schelleis